Die Landtagsabgeordnete der Grünen, Sarah Hagmann, besuchte kürzlich die Integrierte Leitstelle (ILS) in Lörrach und tauschte sich mit dem zuständigen Geschäftsführer der ILS und stv. Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Lörrach, Simon Redling, und dem Leiter, Michael Huber, der ILS, dem Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Lörrach, Ralf Götz, und Florian Deist, Rettungsdienstleiter und Notfallsanitäter, aus.
Sie sprachen unter anderem über die Veränderungen im Rettungsdienst, die sich durch das neue Zentralklinikum in Lörrach und das neue Rettungsdienstgesetz ergeben, sowie über die Ausbildung zum Notfallsanitäter:in.
Die ILS Lörrach ist für alle Menschen im Landkreis Lörrach immer dann relevant, wenn sie über die Notrufnummer 112 den Rettungsdienst oder die Feuerwehr erreichen wollen. Hier werden diese Anrufe entgegengenommen, bewertet, koordiniert und die entsprechend zuständige Feuerwehr oder der nächste freie Rettungsdienst alarmiert.
Wie der Rettungsdienst in Baden-Württemberg organisiert ist, also wie viele Rettungswagen, Wachen und Sanitäter:innen es in den jeweiligen Regionen gibt, wird im Rettungsdienstgesetz geregelt. Eine Novellierung dieses Gesetzes wurde in der letzten Plenarsitzung vor der Sommerpause verabschiedet. Dieser Novelle können die Mitarbeiter:innen des DRK Lörrach viel Positives abgewinnen. Wichtige Schritte in die richtige Richtung sind zum Beispiel, dass nun landesweit eine App zur Alarmierung von Ersthelfer:innen eingeführt werden kann und dass die gut ausgebildeten Notfallsanitäter:innen bereits vor Eintreffen des Notarztes bestimmte medizinische Maßnahmen selbstständig durchführen können. Mit der Smartphone-basierten Alarmierung können künftig schneller und einfacher die Ersthelfer:innen zum Unfallort gerufen werden, die am nächsten dran sind. Im Landkreis Lörrach gibt es solche App-gestützten System bereits. Eine Erweiterung bei der App-Alarmierung des DRKs erfolgt noch im August dieses Jahres.
Die konkreten Neuerungen des Gesetzes müssen nun vor Ort umgesetzt werden. Weitere Veränderungen im Rettungsdienst ergeben sich durch die Eröffnung des Zentralklinikums, das künftig mehr Kapazitäten in der Notaufnahme haben wird. Die notwendigen Veränderungen bei Rettungswachen und Personal müssen nun von allen Rettungsdiensten gemeinsam mit den Kostenträgern im Bereichsausschuss Lörrach konkretisiert werden. Kritisch sieht das DRK daher, dass viele Investitionsmaßnahmen für die Instandsetzung und den Neubau von Rettungswachen zwar auch nach der Gesetzesänderung vom Land gefördert werden. Die jährlich zur Verfügung stehenden Mittel seien derzeit jedoch nicht ausreichend. Ob die beispielsweise bereits ausgearbeiteten Erweiterungspläne für die Rettungswache in Binzen demnächst gefördert werden können, sei daher offen.
Sarah Hagmann: „Das nehme ich gerne mit nach Stuttgart. Denn der Rettungsdienst ist ein wichtiger Lebensretter in unserer Gesellschaft. Ich danke allen Rettungssanitäter:innen und Ehrenamtlichen herzlich für ihre Arbeit. Wichtig ist natürlich, dass das Gesundheitssystem insgesamt funktioniert, egal ob es sich um eine akute Erkrankung oder einen lebensbedrohlichen Notfall handelt.“ Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass auch in der ILS Lörrach oft nur ein kleiner Teil der 112-Anrufe lebensbedrohliche Notfälle sind. Häufig, weil der Bereitschaftsdienst 116 117 der KVBW für akute Krankheitsfälle schwer zu erreichen sei.
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