Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die Grüne Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann in Todtnauberg zwei Betriebe, die den Gästen der Gemeinde ein vielfältiges touristisches Angebot bieten: das Hotel Engel der Familie Boch, das sich als Familotel auf Familienurlaub spezialisiert hat, und die Familie Brender, die ihren Gästen auf dem Sunmattehof Urlaub auf dem Bauernhof anbietet. Im Gespräch wurden die hohe Bedeutung, aber auch die bestehenden Herausforderungen des Tourismus im ländlichen Raum angesprochen.
Bei der Einfahrt nach Todtnauberg wird schnell klar, dass der Tourismus im Ort eine wichtige Rolle spielt, denn nachdem man zunächst die neue Hängeseilbrücke Blackforestline passiert hat, trifft man an einigen Stellen auf Skilifte, die im Sommer nicht in Betrieb sind, und gleich mehrere Hinweisschilder auf Hotels oder Gästehäuser. Einer davon ist der Sunmattehof, ein landwirtschaftlicher Betrieb, der auch Ferienwohnungen anbietet. Dank ihres Konzepts, bei dem die Gäste in das Leben auf dem Bauernhof mit Eseln, Kühen, Katzen und vielen anderen Tieren eintauchen können, kann sich die Familie Brender nicht beklagen: Sie ist regelmäßig ausgebucht und hat viele Stammgäste. Als private Vermieter von Ferienwohnungen sehen sie aber auch ganz klar die Herausforderungen, die es im Ort gibt, zum Beispiel, dass ältere Vermieter von Ferienwohnungen aus Altersgründen aufhören und dadurch viele Wohnungen längerfristig leer stehen. Deshalb bringen sie sich als privaten VermieterInnen aktiv in die Tourismus AG im Hochschwarzwald ein.
Auch das Hotel Engel, das seit 2018 mit seinem vielfältigen Spiel- und Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen zur Kooperation der Familotels gehört, stellt fest, dass sein Angebot gefragt ist. Nach einigen Schwierigkeiten, weiterhin Personal für seinen Betrieb zu finden, entschied man sich, über eine Agentur weltweit Arbeitskräfte für die Ausbildung im Hotel Engel zu gewinnen. Dies funktioniere gut, da die Ausbildung im deutschen Hotelgewerbe weltweit beliebt sei und so eine Win-Win-Situation entstehe.
Die beiden Betriebe sehen sich nicht als Konkurrenz, sondern als sinnvolle Ergänzung, da sie unterschiedliche Gäste ansprechen. Die Herausforderung für den gesamten Ort sehen beide darin, Todtnauberg lebendig zu halten und dies möglichst gemeinsam anzugehen. Ein wichtiger Aspekt dabei sei, dass ein Teil der Kurtaxe an den Verein „Liebenswertes Todtnauberg“ gehe, der sich um die Dorfverschönerung kümmert und den Standort für Bewohner und Gäste attraktiver macht. Genauso wichtig sei es, dass mehr Tages-TouristInnen in den Ort gelockt werden. Konkrete Ideen, wie das gelingen könnte, gibt es: So soll der bisherige Bügellift am Stübenwasen durch einen Sessellift ersetzt werden, damit dieser auch im Sommer genutzt werden kann, zudem ist die Sommernutzung durch eine Mountain-Cart-Strecke geplant, welche im Winter als Schlitten-strecke genutzt werden kann. Weiterhin soll der Rundweg um die Hängebrücke so erweitert werden, dass er durch den Ort führt.
Auf dem Weg für einen Ganzjahrestourismus und bei der Gewinnung von MitarbeiterInnen auf neue Konzepte zu setzen, ist eine Chance.
Sarah Hagmann: „Auf dem Weg für einen Ganzjahrestourismus und bei der Gewinnung von MitarbeiterInnen auf neue Konzepte zu setzen, ist eine Chance. Ich sehe, dass der Schwarzwald in Zukunft als Urlaubs-destination mit kühlen Temperaturen auch in den Sommermonaten punkten kann. Entscheidend ist, den notwendigen Strukturwandel so zu gestalten, dass die Betriebe, die die Tourismusregion seit langem mit viel Engagement und Herzblut prägen, bei der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle unterstützt werden.“
Wichtiger Hinweis von beiden Betrieben war außerdem, dass die Mehrwertsteuer auf Logis bei 7 Prozent bleibt. Sonst befürchten sie erhöhte Kosten für Gastgewerbe und Gäste.
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