Auf ihrer Tour durch den Landkreis Lörrach besuchte die Lörracher Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann kürzlich auch die hauptamtlichen und ehrenamtlichen HelferInnen der Tafel in Schopfheim. Bei dem Austausch wurde deutlich, dass gerade in der aktuellen Energiekrise soziale Hilfsstrukturen einen noch höheren Wert haben.
Denn die hohe Abhängigkeit von fossilen Energieträgern aus Russland nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine hat nicht nur die Energiepreise in die Höhe getrieben. Gerade Einrichtungen wie die Tafel federn die durch die Krise verursachten sozialen Umbrüche bestmöglichst ab. Gesamtgesellschaftlich müsse aber daran gearbeitet werden, soziale Ungleichheiten abzubauen, um nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen zu bekämpfen.
Die Tafel in Schopfheim arbeitet seit über 20 Jahren mit vielen ehrenamtlichen HelferInnen, um Menschen ohne oder mit geringem Einkommen zu helfen, aber auch um Lebensmittel zu retten. Derzeit engagieren sich 50 bis 60 Personen ehrenamtlich: Sie organisieren Mailing-Aktionen an Firmen, holen jede Menge Obst, Gemüse, Brot und manchmal auch Metzgerwaren in Supermärkten, Geschäften und auf Bauernhöfen ab, organisieren zusätzliche Sammelaktionen und Spenden, um zum Beispiel den alten Kühlschrank in Landen zu ersetzen. Sie freuen sich daher über jede Lebensmittel- oder Geldspende.
Die wichtigste Arbeit sei es aber, den KundInnen nicht nur Lebensmittel zu verkaufen, die sie einmal in der Woche für einen symbolischen Preis erhalten. Es gehe auch darum, im Gespräch mit ihnen herauszufinden, welche Unterstützung über die Lebensmittel hinaus hilfreich sein könnte. Hier sei die Trägerschaft des Vereins, die seit 2020 bei der Diakonie Lörrach liegt, sehr hilfreich. Denn die Diakonie bietet Sozialberatung an, sei es zum Beispiel zum Thema Verschuldung, oder auch psychologische Beratung. Neben dem Tafelladen betreibt die Tafel auch das DoTa-Mobil, einen mobilen Dorf-Tafelladen, der gerettete Lebensmittel auch zu Menschen im ländlichen Raum rund um Schopfheim bringt. Sarah Hagmann zeigte sich beeindruckt von diesem Engagement, da dadurch auch Menschen erreicht werden, die nicht mobil sind.
Sarah Hagmann und die HelferInnen der Tafel waren sich einig, dass diese wichtige Arbeit nur eine Symptombehandlung sein kann. Das grundsätzliche Problem, dass Menschen keine Arbeit hätten oder von ihrem Gehalt nicht leben könnten, müsste mit verschiedenen Maßnahmen gelöst werden. Eine Maßnahme sei sicherlich, Menschen in Arbeit zu bringen. So war z.B. die Joboffensive für ukrainische Geflüchtete der Bundesarbeitsagentur bei der Tafel spürbar: Die Anzahl der ukrainischen KundInnen ging deutlich zurück.
Es wurde deutlich: Eine Gesellschaft ist dann resilient, wenn Menschen, die von Krisen – wie der Energiekrise – besonders betroffen sind, die
Unterstützung erhalten, die sie brauchen.
Sarah Hagmann, MdL: „Viele Aspekte, wie soziale Ungleichheiten gelöst werden können, wurden in der Enquete-Kommission „Krisenfeste Gesellschaft“ des Landes aufgegriffen. Es wurde deutlich: Eine Gesellschaft ist dann resilient, wenn Menschen, die von Krisen – wie der Energiekrise – besonders betroffen sind, die
Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Die soziale Infrastruktur für Kinder, Jugendliche, Alleinerziehende oder Menschen mit geringem oder ohne Einkommen muss in Baden-Württemberg weiter gestärkt werden. Außerdem gilt es, das Ehrenamt in seiner wichtigen Arbeit zu unterstützen, z.B. durch die Ehrenamtskarte."
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