Im Sommer besuchte Sarah Hagmann die Gemeinde Fröhnd, wo sie sich mit Bürgermeister Michael Engesser austauschte. Wichtige Anliegen des Bürgermeisters sind, die Energiewende auch mit innovativen Ideen gemeinsam mit den BürgerInnen voranzubringen und die Frage, wie Landwirtschaft und Kulturlandschaft im Schwarzwald langfristig erhalten werden können.
Sarah Hagmann ist beeindruckt, wie proaktiv die Gemeinde die Energiewende vorantreibt. In Fröhnd sind gleich mehrere Projekte in der Umsetzung bzw. Planung, auch weil die Gemeinde ihre gemeindeeigenen Flächen auf Basis einer verbindlichen Bürgerbefragung verpachtet: So wird in wenigen Wochen der erste Solarpark in Fröhnd fertiggestellt, auf dem Hochgescheid entsteht ein Energiepark mit Wind- und Sonnenenergie, drei Windräder des Windparks Zeller Blauen könnten auf Fröhnder Gemarkung entstehen und das bestehende erste Windrad im Landkreis Lörrach repowert werden soll. Doch der Bürgermeister denkt schon weiter: Aus seiner Sicht wäre es auch denkbar, mit dem im oberen Wiesental erzeugten regenerativen Strom Wasserstoff zu produzieren und damit auch die Wärmewende für die vielen freistehenden Gebäude, welche derzeit noch mit Öl oder Flüssiggas beheizt werden voranzutreiben.
Es ist höchste Zeit, dass wir im Gebäudebereich die Weichen in Richtung Klimaneutralität stellen.
Sarah Hagmann, MdL: Der Gebäudesektor ist für rund 30 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat uns schmerzhaft vor Augen geführt, dass wir uns von fossilen Energieträgern aus autokratischen Staaten unabhängig machen müssen. Es ist daher höchste Zeit, dass wir im Gebäudebereich die Weichen in Richtung Klimaneutralität stellen. Baden-Württemberg – zum Beispiel als erstes Bundesland mit einer verbindlichen kommunalen Wärmeplanung – ist hier bereits vorgeprescht. Das im vergangenen Jahr verabschiedete Gebäudeenergiegesetz des Bundes ermöglicht es, die Wärme in den eigenen vier Wänden auf vielfältige Weise erneuerbar zu machen, so dass Wärmeversorgungen entstehen, die zu den jeweiligen Häusern und Orten passen.“
Für Bürgermeister Michael Engesser ist außerdem der Umgang mit dem Wolf im Südschwarzwald ein wichtiges Thema. Für ihn ist das wichtig, weil er sieht, welchen Aufwand der Herdenschutz für LandwirtInnen hier bedeutet und dass viele Wirtschaftszweige der Region – auch der Tourismus – auf die durch die Weidetierhaltung gepflegte Kulturlandschaft angewiesen sind. Sarah Hagmann kann nachvollziehen, dass die Rückkehr des Wolfes nach Baden-Württemberg bei manchen LandwirtInnen in der Region Bedenken auslöst: „Die LandwirtInnen hier im Südschwarzwald leisten vor Ort wichtige Arbeit für Mensch und Umwelt. So ist die Beweidung mit Schafen, Ziegen und Rindern für die Offenhaltung der charakteristischen Landschaft unverzichtbar, wovon der Naturschutz, aber auch der Tourismus profitieren. Ich verstehe daher die Sorge, dass zu den seit Jahren bestehenden Herausforderungen - Arbeiten unter enormem wirtschaftlichem Druck, Abhängigkeit von Subventionen und niedrigen Preisen für ihre Produkte - nun eine weitere hinzukommt. Es braucht daher ganz klar Unterstützung, wenn es zu Wolfsrissen kommt, aber gleichzeitig auch einen rechtssicheren Umgang mit dieser in Europa streng geschützten Tierart.“ Die Abgeordnete schätzt es daher, dass Baden-Württemberg den Herdenschutz fördert und der Wolfsrissfonds des Landes als einziger in Deutschland TierhalterInnen schnell und unbürokratisch zu 100 Prozent für gerissene Tiere entschädigt. Für den Umgang mit Wölfen, die wiederholt Nutztiere reißen und eine Gefahr für Mensch und Tier darstellen oder wenn vermehrt Risse auftreten, gibt es bereits definierte Vorgehensweisen.
Die LandwirtInnen hier im Südschwarzwald leisten vor Ort wichtige Arbeit für Mensch und Umwelt.
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