Die Grüne Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann besuchte den Mühlehof in Steinen, um sich über die Arbeit des Seniorenzentrums zu informieren. Im Austausch mit Birgit Petersen-Mirr, erste Vorsitzende und Gesellschafterin der Mühlehof gGmbH, Gunther Braun, Bürgermeister von Steinen, Gustav Albiez, zweiter Vorsitzender der Seniorengenossenschaft Steinen e. V., Nils Wellmann, Geschäftsführer des Seniorenzentrums, und Sandra Schlageter, Pflegedienstleiterin, sprach sie über die vielfältigen Pflegeangebote des Seniorenzentrums.
Dabei waren sich alle Teilnehmer:innen einig, dass die vielfältigen Pflegeangebote allen Menschen unabhängig von ihren finanziellen Grundlagen ermöglicht werden müssen.
Das Seniorenzentrum Mühlehof bietet Senior:innen neben der stationären Pflege auch die Möglichkeit an, in ambulant betreuten Wohngruppen gepflegt zu werden. Als diese Wohnform 2014 durch ein neues Gesetz - das Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz - geschaffen wurde, war der Mühlehof die erste Pflegeeinrichtung im Landkreis Lörrach, die solche Wohngruppen eingerichtet hat. Dies, weil die Verantwortlichen überzeugt sind, dass es auch im Alter ein alternatives Angebot für die unterschiedlichen Bedürfnisse von Senior:innen braucht. Stationäre Einrichtungen sind bei hohem Pflegebedarf sehr sinnvoll. Für Renter:innen, die geistig und körperlich noch fit sind, sind ambulant betreute Wohngemeinschaften jedoch häufig bedarfsgerechter. In einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft können sie mit Unterstützung einer Alltagsbetreuung ihren Alltag weiterhin selbstbestimmt gestalten, auch im Kontakt mit ihrem bisherigen sozialen Netzwerk“, so Birgit Petersen-Mirr. Diese Wohnform werde von vielen Senior:innen angenommen. Eine Herausforderung sei aus Sicht der Ersten Vorsitzenden bisher aber oft die Finanzierung der Kosten: „Die Kostenübernahme durch das Kreissozialamt ist nicht gesichert. Der Wunsch und Wille von Menschen, die Grundsicherung beziehen und in einer ambulant betreuten Wohngruppe leben wollen, wird durch die Nichtübernahme der Kosten missachtet. Sie sollen aus Kostengründen ins Pflegeheim ziehen.“
Sarah Hagmann sieht hier Nachbesserungsbedarf in der Bundesgesetzgebung: „Das Konzept der ambulant betreuten Wohngemeinschaften überzeugt mich. Die Grüne Bundestagsfraktion und der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha haben dies erkannt und sich für eine bessere Finanzierung über das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz eingesetzt. Es ist bedauerlich, dass der bisherige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dies nicht aufgegriffen hat. Um so wichtiger ist es, dass die neue Bundesregierung dieses wichtige Thema endlich angeht, damit alle Senior:innen diese Wohnform im Alter wählen können.“
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