Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die Grüne Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann auch das Polizeirevier in Schopfheim, um sich bei Revierleiter Ralf Ühlin über die Arbeit der Polizei und die aktuelle Sicherheitslage im Landkreis Lörrach zu informieren.
Der Revierleiter erläuterte, welche Herausforderungen ganz speziell im Polizeirevier Schopfheim für die PolizistInnen zu meistern sind: Das Revier erstreckt sich von Maulburg bis zum Notschrei und Feldberg im Norden sowie dem Wehratal und Hasel im Süden. Das Gebiet sei schon topographisch anspruchsvoll und Polizeifahrzeuge mit Allradantrieb unersetzlich. Aufgrund der Größe des Reviers sei es wichtig, dass die Polizeistation in Schönau immer besetzt sei. Mit den zur Verfügung stehenden Personalstellen ist Ralf Ühlin grundsätzlich zufrieden, jedoch können derzeit aufgrund fehlenden Personals nur etwas mehr als 80 Prozent dieser Stellen besetzt werden. Die Herausforderung bestehe auch darin, die BeamtInnen für die Dienstgruppen langfristig an das Revier zu binden, um eine gute Mischung aus erfahrenen und neuen PolizistInnen zu haben. Unterstützung wünschte er sich bei der Ausstattung der Büros und dass frühzeitig an die notwendige Schnellladestation für die zukünftigen Polizeiautos mit Elektroantrieb gedacht werde. Sarah Hagmann sagte zu, dies mit nach Stuttgart zu nehmen.
PolizeibeamtInnen sind diejenigen, die uns Tag für Tag mit häufig hohen Risiken vor Gewalt und Extremismus schützen.
Thema des Gesprächs war auch, wie man als Gesellschaft mit den zunehmenden Gewaltphänomenen umgehen kann, die auch im Revier Schopfheim zu spüren sind, wie zum Beispiel die zunehmende Jugendkriminalität oder Angriffe auf PolizeibeamtInnen. Letzteres führte der Revierleiter vor allem auf eine wachsende Zahl psychisch auffälliger Personen sowie Personen, welche unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen, zurück. Der Revierleiter schätzte es insbesondere in solchen Fällen, dass die Polizei mit Body-Cams ausgestattet ist. Eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters sah der Revierleiter trotz der gestiegenen Zahl an minderjährigen StraftäterInnen eher kritisch. Vielmehr müssten die bestehenden Regeln und Institutionen besser angewendet beziehungsweise eingebunden werden. Bewährt hat sich nach Einschätzung von Ralf Ühlin das „Haus des Jugendrechts“, welches im März 2022 seine Arbeit aufgenommen hat. Staatsanwaltschaft, Polizei und Jugendgerichtshilfe arbeiten strukturiert im Bereich der Jugendkriminalität zusammen. Sarah Hagmann teilte die Einschätzung, dass die beste Gewaltprävention funktionierende soziale Systeme vor Ort sind, die es zu stärken gilt.
Sarah Hagmann: „PolizeibeamtInnen sind diejenigen, die uns Tag für Tag mit häufig hohen Risiken vor Gewalt und Extremismus schützen. Dafür möchte ich mich bedanken. Nach der Gewalttat gegen einen Polizisten in Mannheim ist klar: Wir brauchen eine Debatte darüber, wie wir die Polizei noch besser ausbilden, ausstatten und schützen können. Ebenso wichtig ist die Frage, wie die Präventionsarbeit noch besser greifen kann.“
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