Die Grüne Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann sieht die am vergangenen Mittwoch auch im Lörracher Kreistag vorgestellten Ergebnisse zum Reaktivierungspotenzial der Kandertal-S-Bahn weiterhin positiv. Denn sie machen deutlich, dass es einen hohen Nutzen für die Region durch eine Kandertal-S-Bahn gibt und eine Umsetzung des Projekts wirtschaftlich machbar ist.
Aus ihrer Sicht ist es daher richtig, dass in den Gemeinden intensiver als bisher über das Projekt diskutiert wird und offene Fragen angesprochen werden, die im anstehenden Prozess geklärt werden können. Verwundert sei sie allerdings darüber, dass Bedenken zu Fragen geäußert würden, die bereits rechtssicher geklärt sind.
So zum Beispiel die unbegründete Sorge von Bürgermeister Andreas Schneucker um eine Kostenbeteiligung seiner Gemeinde bei den Bahnübergängen in Binzen. Tatsächlich sieht die jüngste Novelle des Eisenbahnkreuzungsgesetzes keine Beteiligung der Gemeinde vor. Vielmehr heißt es im Gesetz: „Bei Kreuzungen einer nichtbundeseigenen Eisenbahn mit einer Straße in kommunaler Baulast trägt das Land, in dem die Kreuzung liegt, zwei Drittel und die nichtbundeseigene Eisenbahn ein Drittel der Kosten“ (§ 13 Abs. 2). Übertragen auf die Kandertalbahn bedeutet dies, dass Kreuzungsmaßnahmen zu 2/3 vom Land und zu 1/3 vom Bahnbetreiber getragen werden müsste.
Sarah Hagmann, MdL: „Die Region und die Gemeinden im Kandertal haben mit dem positiven Ergebnis der Studie die Chance, einen attraktiven ÖPNV mit S-Bahn und ergänzenden Bussen im Kandertal zu entwickeln, mit sehr guten Förderbedingungen für die Umsetzung. Bei der berechtigten Thematisierung möglicher Herausforderungen des Projektes erscheint es mir jedoch wichtig, den Blick für das Wesentliche nicht zu verlieren. Das Land hat sich seit Beginn seiner Reaktivierungsoffensive für Bahnstrecken nicht nur finanziell, sondern gemeinsam mit der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) immer auch fachlich eingebracht. Dieses Informationsangebot sollte von der Region genutzt werden - auch bei den nun geplanten öffentlichen Veranstaltungen in den Kommunen in den kommenden Monaten. Dieses Fachwissen kann helfen, offene Fragen von Bürger:innen zu beantworten und damit auch zu verhindern, dass Hindernisse gesehen werden, wo vielleicht gar keine sind.“
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