Kürzlich war die Grünen Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann bei der Polizei in Weil am Rhein zu Besuch. Im Gespräch mit Revierleiter Dietmar Goeritz kam insbesondere zur Sprache, an welchen Punkten die grenzüberschreitende Polizeiarbeit erleichtert werden könnte.
Das Polizeirevier Weil am Rhein hat eine besondere Lage: Es liegt an zwei Landesgrenzen, im erweiterten Ballungsraum der Stadt Basel, wo mehrere Verkehrsadern auf Schiene und Straße zusammenkommen. Für die Polizist:innen bedeutet dies, dass die Kriminalität in ihrer Häufigkeit und bezogen auf die Delikte mit größeren Städten in Baden-Württemberg durchaus vergleichbar ist. Deshalb ist der Revierleiter froh, dass die Arbeit in der Fläche bis Ende des Jahres gestärkt werden soll. Die Arbeit des Polizeipostens in Kandern wird durch einen neuen Polizeiposten in Bad Bellingen ergänzt, der direkt an der Rheinschiene liegt.
Bei der Kriminalitätsverfolgung über Grenzen hinweg sind die Polizist:innen in Weil am Rhein auch auf die Zusammenarbeit mit ihren französischen und schweizerischen Kolleg:innen angewiesen. Revierleiter Goeritz ist daher froh, dass aktuell gute Kontakte zu den angrenzenden Polizeirevieren in Basel und auf französischer Seite bestehen. Insbesondere bezogen auf die französischen Kolleg:innen ist es hilfreich, dass beidseitig Kenntnis der Sprache des anderen besteht.
Ein aktuelles Beispiel dafür, wie die Grenzlage für Straftaten genutzt wird, ist die hohe Diebstahlquote von - nicht selten hochpreisigen - Fahrrädern. Allein im letzten halben Jahr wurden Fahrräder im Wert von ca. 250.000 Euro gestohlen. Wenn die gestohlenen Fahrräder über die französische Grenze gebracht werden, verliert sich hier häufig die Spur. Neben der verstärkten Installation von Fahrradboxen, insbesondere für teure Fahrräder, spricht sich der Revierleiter daher für eine Vereinfachung der Verfolgung über Grenzen hinweg aus. Bei der Aufklärung könnte es helfen, wenn auch Fahrräder in das Schengener Informationssystem (SIS) aufgenommen würden, über das beispielsweise Autodiebstähle gut aufgeklärt werden können. Eine weitere Stärkung der Zusammenarbeit, wie sie seit 25 Jahren nicht nur zwischen der französischen und baden-württembergischen Polizei, sondern auch zwischen den Zollbehörden in einem gemeinsamen Zentrum in Kehl gelebt wird, wäre ein weiterer guter Impuls, den sich Dietmar Goeritz auch für das Dreiländereck als trinationales Zentrum vorstellen könnte.
Sarah Hagmann bedankt sich beim Polizeirevier Weil am Rhein für dessen weitsichtige Arbeitsweise: „Die Polizeiarbeit hier im Dreiländereck zeigt nicht nur, wie wichtig es ist, über Nationalgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, denn Kriminalität hört nicht an Grenzen auf und muss daher auch darüber hinaus bekämpft werden. Hier zeigt sich aber auch, wie eine solche Zusammenarbeit gelingen kann: Indem die Akteure im engen Austausch stehen und eine gegenseitige Verständigung pflegen.“
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