Im Rahmen ihrer Sommertour konnte sich die grüne Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann ein Bild von den aktuellen Entwicklungen der Gemeinde Utzenfeld machen. Begleitet von Bürgermeister Martin Wietzel und Revierförster Matthias Schmiederer war sie im Ort und in der Umgebung unterwegs.
Bei sommerlichen Temperaturen ging es an diesem Tag in einen kühlen Buchenwald, in dem der Bürgermeister und der Revierförster der Abgeordneten ein besonderes Projekt zeigen wollten. An den sehr markanten, dicken, aber struppigen Buchen war gleich zu erkennen, dass es ein besonderer Wald war: ein alter Weidwald. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es auch im Schwarzwald üblich, Tiere im Wald weiden zu lassen. Hier soll diese historische Tradition in den nächsten drei Jahren wiederbelebt werden, um die Artenvielfalt im Wald zu erhöhen. Denn die Weidetiere helfen unter anderem dabei, mehr Licht auf den Waldboden zu bringen, sodass sich seltene Pflanzen- und insbesondere Insektenarten wieder verbreiten können. Sarah Hagmann ist beeindruckt von dem vom Biosphärengebiet koordinierten Projekt und freut sich, dass das Land mit Mitteln aus dem Sonderprogramm Biologische Vielfalt des Umweltministeriums dabei unterstützen kann, die Biodiversität in der Region zu stärken. Sarah Hagmann: „Das Projekt zeigt vorbildlich, was wir in unserer Region im Südschwarzwald für einen Schatz haben und was im Biosphärengebiet geleistet wird: Weidwald und Weidbuchen stehen für landwirtschaftliche Traditionen, die im Verlauf der Jahrhunderte eine großartige Artenvielfalt geschaffen haben. Dies jetzt sichtbar zu machen, zu verstehen und daraus zu lernen, ist ein Verdienst von Gemeinde, Forst und Biosphärengebiet.“ Im weiteren Verlauf des Projekts, das im Juni dieses Jahres begonnen hat, sollen bei einzelnen Pflegemaßnahmen der Waldweide auch Vereine aus dem Dorf beteiligt werden.
Bürgermeister Wietzel sieht im Projekt weitere positive Aspekte, denn es ist ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen dem Biosphärengebiet, der Umwelt- und Forstverwaltung sowie der Gemeinde. Von solchen gemeinschaftlichen Projekten kann die gesamte Gemeinde Utzenfeld langfristig profitieren, davon ist er überzeugt. Beispielsweise ganz konkret vom Weidekartierungsprojekt des Biosphärengebiets. In diesem Rahmen wurde bereits 2024/25 eine Quelle auf der Utzenfelder Gemarkung saniert.
Martin Wietzel sieht auch sonst Vorteile darin, wenn man in der Region eng zusammenarbeitet. Er schätzt die Arbeit des Gemeindeverwaltungsverbandes Schönau, dem auch Utzenfeld angehört, sehr. Damit könnten viele kommunale Aufgaben effizienter gelöst werden. Eine überkommunale Lösung muss die Gemeinde möglicherweise auch bei der Trinkwasserversorgung in Betracht ziehen. Neue Regeln und Grenzwerte für Trinkwasserbrunnen machen möglicherweise eine Kooperation mit anderen Gemeinden notwendig. Zugleich schätzt er es, bestimmte Aufgaben selbst in die Hand zu nehmen, zum Beispiel einen eigenen Werkhof zu betreiben.
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