Gemeinsam mit der Grünen Landtagsabgeordneten Sarah Hagmann besuchte Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, kürzlich das Theater Tempus fugit in Lörrach. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Projekte des Theaters zur Stärkung von Demokratie und Zivilcourage bei Jugendlichen.
Im Theatersaal von Tempus fugit zeigten Schauspieler:innen von Theater Tempus fugit sowie die Mitglieder des Spielzeit-Teams während des Besuchs Ausschnitte aus ihrer theaterpädagogischen Arbeit, mit der sie an zahlreichen Schulen im Landkreis Lörrach unterwegs sind. Zum Beispiel das Projekt Zivilcourage. In diesem sehen die Schüler:innen Szenen aus heiklen Alltagssituationen, seien es Konflikte auf dem Schulhof, im Klassenzimmer oder im öffentlichen Raum. Als Außenstehende können die jungen Zuschauer:innen benennen, in welchen Momenten sie eingreifen würden, um dann als Handelnde aktiv in das Geschehen einzugreifen und das Gesehene in eine andere Richtung zu lenken. So erleben die Zuschauenden Selbstwirksamkeit, dass sie also etwas zur Veränderung beitragen können und erfahren hautnah, was zivile Verantwortung bedeutet.
Mit solchen und ähnlichen Projekten erreicht das Theater Tempus fugit durch die gute Vernetzung im Landkreis Lörrach jährlich 4.500 Schüler:innen. Arne Braun und Sarah Hagmann sind beeindruckt von der Jugendarbeit des Theaters, die in einer Zeit, in der unsere Demokratie stark unter Druck steht, wichtiger denn je ist.
Sarah Hagmann, MdL: „Besonders beeindruckt mich, dass das Theater eine direkte und wichtige Anlaufstelle für Schüler:innen und Lehrer:innen ist, die bei Konfliktsituationen vor Ort - zum Beispiel bei antidemokratischen Äußerungen - direkt auf das Theater zugekommen sind. Es braucht Räume für Schüler:innen, in denen sie ausprobieren können, was es bedeutet, selbst zu handeln. Denn es gibt Hoffnung, wenn man merkt, dass das eigene Handeln etwas bewirken kann.“
Arne Braun: „Wir brauchen als Gesellschaft wieder mehr Kulturräume, in denen sich Menschen mit unterschiedlichen Ideen direkt austauschen können. Heute findet dieser Austausch oft nur noch anonym im digitalen Raum statt. Gerade in den ländlichen Räumen fehlen Orte des direkten Austauschs. Deshalb unterstützt das Land mit dem Programm FreiRäume Kommunen dabei, etwa leerstehende Gasthäuser und ähnliche Räume als Orte des Dialogs wiederzubeleben.“