Sarah Hagmann und Umweltstaatssekretär Andre Baumann waren im Utzenfelder Wald unterwegs.
Die Landtagsabgeordnete hatte kürzlich interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einem Waldspaziergang in den Gemeindewald Utzenfelds eingeladen. Dort sprach sie mit Umweltstaatssekretär Andre Baumann, Revierförster Matthias Schmiederer, Forst-Trainee Ulli Gebauer und Oliver Bechberger, dem Projektverantwortlichen des Biosphärengebiets Schwarzwald für das Projekt „Waldweide“, über den Wald der Zukunft. Mit dabei waren auch Bürgermeister Martin Wietzel, Gemeinderat Ewald Kiefer sowie weitere Gäste.

An verschiedenen Stationen verdeutlichten der Revierförster und der Forst-Trainee, wie viel Arbeit in den Gemeindewald von Utzenfeld investiert wurde, um ihn klimastabil weiterzuentwickeln. An der ersten Station war noch ein Waldstück zu sehen, das quasi nur aus Fichten bestand. Ein solcher Wald birgt ein hohes Risiko, wenn sich in trockenen Sommern Borkenkäfer stark vermehren können. Im Verlauf des Spaziergangs wurden die Waldstücke immer durchmischter. Neben Eichen, Buchen, Tannen und teilweise Eschen waren auch Fichten und Douglasien zu finden, jedoch in einem viel geringeren Anteil. Ziel der Gemeinde sei es, so die Förster, in den rund 450 Hektar eigenen Waldes eine gute Artenvielfalt und Altersdurchmischung zu erreichen. Dabei seien alle Baumarten wichtig. Die Förster betonten, dass Mischwälder zwar mit viel Arbeit verbunden seien, ihre Arbeit aber damit auch abwechslungsreicher und vielfältiger sei.
Staatssekretär Andre Baumann, MdL: „Die Gemeinde Utzenfeld arbeitet aktiv daran, den Wald und seine Vielfalt in Baden-Württemberg auch für die nächsten 100 Jahre zu erhalten. Das ist beispielhaft. Auch im Wald zeigt sich: Die Mischung macht's, und alles Radikale hat keine Zukunft. Ein alters- und artendurchmischter Wald ist deutlich weniger anfällig für Totalausfälle.“
Ein Mischwald ist somit nicht nur gut fürs Klima, sondern bedeutet für Gemeinden wie Utzenfeld auch mehr Sicherheit.
Sarah Hagmann, MdL ergänzt: „Ein Mischwald ist somit nicht nur gut fürs Klima, sondern bedeutet für Gemeinden wie Utzenfeld auch mehr Sicherheit. Denn für Gemeinden im ländlichen Raum ist der Verkauf von Holz aus dem eigenen Wald oft ein wichtiger Faktor. Mischwälder ermöglichen konstantere Einnahmen und machen weniger abhängig von den Preisen am Holzmarkt.“

Zum Abschluss des Spaziergangs besuchten sie noch einen ganz besonderen Wald: eine Waldweide, die seit diesem Jahr nicht mehr von Förstern, sondern von Ziegen „bewirtschaftet” wird. Auch hier konnte eine Win-Win-Situation für die Artenvielfalt und die Gemeinde geschaffen werden. Das Waldstück ist zwar aus wirtschaftlicher Sicht wenig attraktiv, dafür aber aus Artenschutzsicht umso wertvoller. In ihm ist eine immense und einzigartige Vielfalt an Käfern, Vögeln, Fledermäusen, Flechten und Moosen zu finden. Das Waldweideprojekt soll auch der Gemeinschaft in der Gemeinde zugutekommen. So sollen Vereine in die Pflege miteinbezogen werden.
Der Umweltstaatssekretär Andre Baumann bedankte sich ausdrücklich für den Einsatz der Gemeinde: „Sie erhalten hier in einem großen Netzwerk, das vom Gemeinderat und dem Förster über Akteurinnen und Akteure aus dem Biosphärengebiet, der Landwirtschaft und den Vereinen reicht, unsere Kulturlandschaft. Vielen Dank hierfür. Das Landesumweltministerium freut sich, dieses Projekt im Rahmen des Sonderprogramms Biodiversität unterstützen zu können. Die Artenvielfalt im Schwarzwald ist auch der Beweidung zu verdanken. Deshalb möchte ich betonen, dass sich auch die Landesregierung für den Erhalt der Weidewirtschaft in Baden-Württemberg einsetzt.“
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