Im Rahmen ihrer Klausurtagung besuchten die grünen Abgeordneten des Arbeitskreises Wirtschaft, Arbeit und Tourismus der Grünen Landtagsfraktion auf Einladung der Lörracher Abgeordneten Sarah Hagmann kürzlich die Schweizerischen Rheinhäfen in Basel. Im Gespräch mit Florian Röthlingshöfer (Direktor von Port of Switzerland), Oliver Jochum und Daniel Lüdin (beide vom Clustermanagement der Trinationalen Wasserstoff Initiative 3H2) sowie Dieter Sommerhalter (Geschäftsführer der Infrastruktur-Trägergesellschaft) informierten sie sich über aktuelle Wasserstoffprojekte der Region.
In der Vorstellung der Schweizerischen Rheinhäfen wurde deutlich, welche wichtige Funktion die drei Häfen Kleinhüningen, Birsfelden und der Auhafen in Muttenz als trimodale Knotenpunkte für die Region und insbesondere für die Schweiz spielen. Als Teil des wichtigen europäischen Güterkorridors Nordsee-Mittelmeer werden hier zahlreiche Güter vom Schiff auf die Verkehrsträger „Straße“ und „Schiene“ umgeschlagen und umgekehrt. In direkter Nähe der drei Häfen befinden sich auch Industrie- und andere weiterverarbeitende Betriebe. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Hafengesellschaft „Port of Switzerland“ Teil der Trinationalen Wasserstoff Initiative 3H2 ist. Zum einen sieht sie die Notwendigkeit, dass die Logistik, die Binnenschifffahrt selbst und die in den Häfen angegliederten Betriebe fossilfrei werden müssen, um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben. Aufgrund des Know-hows der Betriebe bietet es außerdem die Chance, dass sie einen Beitrag zum Hochlauf der Wasserstofftechnologie leisten können.
Wie Oliver Jochum verdeutlicht, möchte die Trinationale Wasserstoff Initiative 3H2 den Aufbau von Wasserstoffinfrastruktur hier in der Region grenzüberschreitend fördern. Die Motivation dabei ist, den Teil der bisherigen fossilen Energieträger, die sich nicht effizient mit erneuerbarem Strom elektrifizieren lassen, durch regenerativ erzeugten Wasserstoff zu ersetzen. Aufgrund der vielen, teilweise sehr energieintensiven Industrien in Südbaden sieht er die Notwendigkeit, dass auch hier in der Region Wasserstoff produziert und transportiert wird. Ziel der Initiative ist es, in Frankreich, Deutschland und der Schweiz Unternehmen zu befähigen, Wasserstoff als nachhaltigen Energieträger oder chemischen Grundstoff zur Erreichung der Klimaziele zu nutzen und gleichzeitig die dazu erforderlichen rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen zu schaffen. Hierzu haben sich im 3H2-Netzwerk 87 Akteure, Unternehmen entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette, Forschungseinrichtungen, IHKn, Wirtschaftsverbände, Landkreise und Partnernetzwerke organisiert, um gemeinsam und grenzüberschreitend das Thema Wasserstoffhochlauf voranzutreiben.
Mit dem Leuchtturmprojekt „Hydrogen Valley Südbaden“ soll die Umsetzung von konkreten Wasserstoffprojekten in der Region grenzüberschreitend gefördert und damit ein Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft erreicht werden. Ein weiterer Schub soll durch die Bewerbung um weitere europäische Mittel mit dem Projekt „RHYNE-UP” folgen. Die Lörracher Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann und Jutta Niemann, die in der Fraktion für das Thema „Wasserstoff“ zuständig ist, waren sich einig, dass es herausragend ist, dass Unternehmen, Verwaltungen und andere Institutionen in der Region den notwendigen Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur aktiv in die Hand nehmen. „Es freut mich, dass die Umsetzung der ersten Wasserstoffprojekte in der Region über das Leuchtturmprojekt mit 4,5 Mio. Euro aus Landes- und europäischen Mitteln unterstützt werden kann. Es ist beeindruckend, wie die Region über Grenzen hinweg den Aufbau einer Infrastruktur für regenerativ erzeugten Wasserstoff voranbringt“, so Sarah Hagmann.
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