Im Rahmen einer kürzlich stattgefundenen Klausur des Arbeitskreises Wirtschaft, Arbeit und Tourismus der Grünen Landtagsfraktion besuchten mehrere Abgeordnete das Bioweingut Kaufmann in Efringen-Kirchen. Dort traten sie mit verschiedenen regionalen Akteuren des Tourismus in Austausch. Auf Einladung der Lörracher Abgeordneten Sarah Hagmann waren Hansjörg Mair, Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH, Carolin Holzmüller, Bürgermeisterin der Gemeinde Efringen-Kirchen, Monika Morath, stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Bad Bellingen, und Melanie Schäcke, Tourismusbeauftragte des Landkreises Lörrach, der Einladung gefolgt.
Zunächst durften sich die Landtagsabgeordneten bei einer Führung durch das Bioweingut von Winzermeister Florian Kaufmann einen Eindruck von der Markgräfler Weinkultur verschaffen. Das Weingut Kaufmann bewirtschaftet seine Rebflächen seit 1992 nach ökologischen Richtlinien und arbeitet heute auch mit pilzresistenten Sorten auf eigenen und gepachteten Flächen. Winzer Kaufmann ist von diesem Weg überzeugt, denn mit diesen Sorten können fast 50 Prozent beim Pflanzenschutz eingespart werden. Eine Herausforderung für viele Winzer:innen sei heute jedoch der geringere Konsum von Wein. Daher sei es neben dem Angebot alkoholfreier Produkte auch wichtig, sich zum Beispiel im Bereich Tourismus zu diversifizieren. Angebote wie Weinpromenaden, der MaiWein an der Badischen Weinstraße oder ähnliche Konzepte sind deshalb eine wichtige zusätzliche Einnahmequelle für Winzer:innen. Hansjörg Maier vom Schwarzwald Tourismus verdeutlichte in diesem Zusammenhang, dies explizit zu fördern. Er sei froh, dass im Frühjahr 2025 ein Kompetenzteam Weintourismus Baden bei der Schwarzwald Tourismus GmbH eingerichtet wurde.
In seinem Vortrag unterstrich der Geschäftsführer der Marketinggesellschaft von insgesamt 16 Landkreisen die hohe Bekanntheit, die der Schwarzwald in Deutschland, aber auch weltweit als authentische Ferienregion genießt. Mit positiven Gefühlen werden dabei Dinge wie der Bollenhut, die Kuckucksuhr oder die Schwarzwälder Kirschtorte verbunden. Auch wenn das Markgräflerland diesem Klischeebild natürlich nicht entspricht und ganz eigene Charakteristika hat, ist Hansjörg Mair überzeugt, dass die ganze Region in ihrer Vielfalt von dieser positiven Destinationsmarke profitieren kann.
Sarah Hagmann und Thomas Hentschel, der tourismuspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion, waren von den vielfältigen Konzepten und Ideen zur Stärkung und Weiterentwicklung des Tourismus in der Region beeindruckt.
„Der Bedarf für den Tourismus ist ohne Frage da, und er ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige für Baden-Württemberg, denn allein im Schwarzwald schafft er fast 130.000 direkte und weitere fast 400.000 Arbeitsplätze. Ich nehme mit, dass eine stärkere Vernetzung und Verwertung der Daten erfolgen muss. Da werden wir vom Land aus genau drauf schauen“, so Sarah Hagmann. „Der Schwarzwald ist ein Aushängeschild für nachhaltigen Qualitätstourismus in Baden-Württemberg. Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass Naturerlebnis, regionale Wertschöpfung und Klimaschutz noch stärker Hand in Hand gehen.“ ergänzt Thomas Hentschel.
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