Die Grüne Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann besuchte kürzlich die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald in Schönau. Dort tauschte sie sich mit Walter Kemkes und Jan-Hendrik Faßbender, Geschäftsführer und stellvertretender Geschäftsführer, über Aktuelles aus dem von der UNESCO anerkannten Gebiet für nachhaltige Entwicklung aus.
Im Gespräch betonten sie die Besonderheiten des Biosphärengebiets Schwarzwald, das sich durch eine abwechslungsreiche Wald- und Wiesenlandschaft auszeichnet, die durch die jahrhundertealte bäuerliche Allmendwirtschaft entstanden ist. Noch heute bewirtschaften Landwirtinnen und Landwirte die Flächen, aber nun zu 90 Prozent im Nebenerwerb. Das ist eine Herausforderung für den Erhalt der Weiden, die Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten sind. Umso wichtiger ist die Arbeit des Biosphärengebiets, das in Baden-Württemberg über ein eigenes Förderprogramm verfügt, um unter anderem die Landwirtinnen und Landwirte bei ihrer sehr aufwändigen, aber für die Landschaftspflege und Offenhaltung wichtigen Arbeit zu unterstützen. So wird z.B. in einem Projekt untersucht und entwickelt, wie die Weidetränken für die Weidetiere der Region langfristig gesichert werden können. Diese Projekte werden häufig wissenschaftlich begleitet und vorangetrieben.
Ein besonderes Anliegen der Abgeordneten war es zu erfahren, wie die Geschäftsstelle die Chancen für eine weitere Anerkennung des Gebietes durch die UNESCO einschätzt. Denn im Jahr 2027 wird das deutsche MAB-Nationalkomitee überprüfen, ob die Anerkennung bestehen bleibt. Walter Kemkes und Jan-Hendrik Faßbender sind optimistisch, denn sie sehen, dass sie viele der UNESCO-Kriterien schon heute weit übererfüllen, zum Beispiel bei der Zonierung des Biosphärenreservats mit wertvollen Bannwäldern in der Kernzone. Und bereits heute gibt es 15 dezentrale Besucherinformationszentren, an denen sich Besucher:innen über die Besonderheiten der ökologischen, ökonomischen und sozialen Zusammenhänge im Gebiet informieren können. Ein wichtiger Baustein, der so schnell wie möglich angegangen werden muss, ist aber das bereits weit fortgeschrittene Projekt eines zentralen Informationszentrums in verkehrsgünstiger Lage in Todtnau. Hierfür hat das Land bereits Grundstücke erworben und in einem Architektenwettbewerb wurde bereits ein Siegerentwurf gekürt.
Sarah Hagmann: „Die Region hat sich in den letzten fast zehn Jahren auf den Weg gemacht, diese wichtige Modellregion für den gelebten Einklang von Landnutzung, Naturschutz und Tourismus zu erhalten. Damit dieser Weg konsequent weiter beschritten werden kann, muss natürlich auch das lange geplante Projekt eines Biosphären-Informationszentrums in Todtnau weiter vorangetrieben werden. Ich habe mich deshalb erst kürzlich mit der Landesregierung und dem Regierungspräsidium zu diesem Thema ausgetauscht, um zu unterstreichen, dass die Region auf die weitere Unterstützung des Landes baut. Und dies werde ich weiterhin tun.“
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