Auch in diesem Jahr traf sich die Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann mit Vertreter:innen der Bildungsgewerkschaft GEW in Lörrach. Im Gespräch mit den Kreisvorsitzenden Nicolas Bühler und Petteri Möhwald sowie Anja Hanke sprach sie über die Bildungsreform im Land und darüber welche Aspekte aus Sicht der GEW zu beachten sind, damit die richtigen Anreize gesetzt werden.
Anfang des Jahres wurde mit der Änderung des Schulgesetzes ein umfassendes Bildungspaket beschlossen, das alle Schularten in Baden-Württemberg betrifft. Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die Bildungsreform einige positive Entwicklungen mit sich bringt. So sei die Stärkung der Startchancen in Kitas und Grundschulen ein wichtiger Schritt. Auch die Weiterentwicklung der weiterführenden Schulen mit einer Stärkung der Informatik-, Medien- und Demokratiebildung sei wichtig für ein gutes Schulsystem.
Aus Sicht der Gewerkschaftler:innen müsse nun jedoch sehr genau darauf geachtet werden, dass die richtigen Signale für alle Schularten gesendet werden. Sie sind überzeugt, dass die verschiedenen Schularten einen Mehrwert für die individuellen Lerntypen der Schüler*innen bieten. Ihnen ist es daher wichtig, dass bei der Umsetzung des neuen Schulgesetzes für Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen eine flexible Handhabung für notwendige Anpassungen ermöglicht wird.
Zeitgemäße und gerechte Bildung bedeutet für mich, dass alle Kinder unabhängig von ihrem familiären Hintergrund genug Zeit und, wo nötig, intensive Förderung bekommen.
Sarah Hagmann, MdL: „Zeitgemäße und gerechte Bildung bedeutet für mich, dass alle Kinder unabhängig von ihrem familiären Hintergrund genug Zeit und, wo nötig, intensive Förderung bekommen. Jedes Kind findet seinen eigenen Weg durch die Schullaufbahn und schreibt seine persönliche Erfolgsgeschichte. Deswegen ist der nun eingeschlagene Weg des Landes aus meiner Sicht richtig. Über Kooperationen und Verbünde mit bestehenden Oberstufen wird verdeutlicht, dass es nicht den einen richtigen Weg für einen erfolgreichen Bildungsabschluss gibt. Damit wird der Weg zum Abitur an Schulformen außerhalb des Gymnasiums gestärkt.“ Zusammenschlüsse von Haupt- und Werkrealschulen zu neu ausgerichteten Verbundrealschulen sichern Schulstandorte und steigern die Qualität.
Die GEW beobachtet zudem, dass das individuelle Lernen an vielen Schulen immer mehr Raum einnimmt. Dies müsse sich aus Sicht der Pädagog:innen besser in den Schulgebäuden widerspiegeln, denn viele Schulgebäude seien für diese Form des Lernens, zum Beispiel Gruppenarbeiten, nicht gut aufgestellt. Sarah Hagmann sagte zu, die Frage, wie sich dies besser in der Schulbaurichtlinie widerspiegeln könnte, zu prüfen.
Generell müsse der Fokus mehr auf den Schulgebäuden liegen, findet Bühler. Mehrere Schulen im Landkreis befinden sich in einem baulichen Zustand, der schulisches Lernen erheblich erschwert – etwa durch undichte Sporthallendächer oder ungesicherte Kabelinstallationen. Die GEW fordert daher, der Sanierung und Instandhaltung der Schulen im Landkreis künftig eine deutlich höhere Priorität einzuräumen.
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