Eine große Herausforderung ist heute der Fachkräftemangel - wir spüren ihn in den Schulen, in den Arztpraxen, in den Krankenhäusern, im Handwerk etc. Wenn wir mehr Fachkräfte für Baden-Württemberg gewinnen wollen, müssen wir uns unbedingt der Frage stellen, wie Frauen besser und leichter erwerbstätig werden können.
Das Gesellschaftsmonitoring Baden-Württemberg zeigt deutlich: In Baden-Württemberg arbeitet rund die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in Teilzeit, oft mit nur wenigen Wochenstunden. Von den erwerbstätigen Frauen mit Kindern arbeiten sogar fast drei Viertel in Teilzeit. Und das, obwohl viele dieser Frauen mit Kindern ihre Arbeitszeit gerne erhöhen würden. Könnten Mütter mit Kleinkindern unter 6 Jahren ihre Erwerbswünsche so umsetzen, wie sie es sich wollten, stünden dem Arbeitsmarkt rund 840.000 Personen mehr zur Verfügung!
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist also ein wichtiger Baustein, um den Fachkräftemangel zu lindern, der in vielen Unternehmen deutlich spürbar ist.
Damit wieder mehr Frauen so viel arbeiten könne wie sie möchten, müssen sie bei der privaten Sorgearbeit entlastet werden, denn auch heute noch wird die Betreuung von Kindern und die Pflege von Angehörigen überwiegend von Frauen übernommen.
Entlastung kann durch mehr Kinderbetreuungs- und Pflegeangebote geschaffen werden. Auch Flexibilität am Arbeitsplatz ist das Gebot der Stunde: Hier brauchen wir mehr Möglichkeiten für unsere Arbeitnehmer:innen. Deshalb setze ich mich für flexible Arbeitszeitmodelle ein, die familienfreundlich sind und gleichzeitig dem Arbeitsschutz Rechnung tragen. Das kann ein Anreiz sein - und wenn all diese Faktoren stimmen, dürfen Anerkennung und faire Entlohnung nicht zu kurz kommen.
Im Wirtschaftsausschuss im Landtag setzte ich mich hierfür ganz besonders ein.
Weitere Beiträge aus dem Landtag und zum Thema Familie und Beruf.